Höhere Mächte?!

Heute lest ihr mich mal zu einem Thema, was sonst so ganz und gar nicht meiner Art entspricht.

Ich muss erklärend gleich am Anfang darauf hinweisen, dass ich der wohl am wenigsten gläubige Mensch bin, den es gibt.

Für mich gibt es keinen Gott, der mich führt und schützt oder was auch immer. Würde es den geben, hätte ich wohl nicht das erlebt, was ich erlebt habe.

Und dass es wieder so gut ist, wie es jetzt ist, liegt nicht daran, weil da oben einer sitzt und dachte, er macht’s als Entschuldigung wieder gut. Sondern das kam so, weil ich die Unterstützung meiner großartigen Familie hatte, die mir die Kraft gab und gibt zu kämpfen und ins Leben zurückzukommen und dieses wieder so normal wie möglich zu gestalten. Auch mein Nierchen hab ich nicht vom „lieben Gott“ bekommen, sondern von meiner lieben Mutti.

Klingeln hier Leute an der Tür, die in diesem Sinne Spenden sammeln wollen (So in der Art: „Lassen Sie uns doch gemeinsam Gott danken, was er alles Gutes für uns tut!“), werden die auch dementsprechend rücksichtslos und ohne Umschweife fort gejagt!

Ah doch, fast vergessen: Einen Gott gibt es wohl…und zwar den Wettergott! Und der ist ja wohl mal ein ziemliches Arschloch, oder?

Trotzdem gibt es eine Sache, die mich heute seit genau 2 Jahren ziemlich oft beschäftigt und mir sogar ab und an einen kalten Schauer über den Rücken jagt.

Meine Oma war fast 86 Jahre alt, als ich plötzlich so krank wurde. Sie war für ihr Alter echt gut drauf, geistig und körperlich – ok, sie konnte keine Sprints mehr hinlegen, aber es war wirklich soweit alles gut.

Jetzt haben mir im Nachhinein schon mehrere Leute erzählt, dass sie wenn sie von mir in der ganz kritischen Phase geredet hat, dass sie gesagt hat: „Jana ist doch noch so jung, die hat noch soviel vor in ihrem Leben! Dann soll der liebe Gott doch lieber mich nehmen!“

Wie ging es weiter? Bei mir ging’s bergauf. An ihrem 86. Geburtstag habe ich sie aus dem Krankenhaus angerufen und sie hat sich so darüber gefreut und gesagt, dass das ihr schönstes Geburtstagsgeschenk ist. :) ♥

Bei mir wurde es weiter von Tag zu Tag besser, sie kam sogar mehrmals mit und hat mich im Krankenhaus besucht. Ich fuhr in die Reha und wir freuten uns alle darauf, dass ich am 25.05.2011, nach insgesamt knapp 4 Monaten, endlich wieder nach Hause kommen sollte bzw. durfte.

Dann bekam ich ein paar Tage vor meiner Entlassung per Telefon erzählt, dass meine Oma in ihrer Küche gestürzt ist und sich dabei den Kopf gestoßen hat. Es ging ihr aber soweit gut, sie sollte nur zur Beobachtung ins Krankenhaus.

Am Wochenende war ich dann wieder zu Hause auf Urlaub, da klagte sie am Telefon über unerträgliche Kopfschmerzen.

Als meine Eltern sie dann nachmittags im Krankenhaus besuchen wollten, wurden sie abgefangen und darüber informiert, dass meine Oma Hirnblutungen hat und per Hubschrauber in die Uniklinik verlegt wird.

Dort wurde schnell festgestellt, dass keine Hoffnung mehr besteht und auch durch eine OP leider nichts mehr zu retten ist. Da sie einen Herzschrittmacher hatte, hörte ihr Herz allerdings erst ein paar Tage später auf zu schlagen und so verstarb sie am 24.05.2011 – einen Tag bevor ich nach Hause kam.

Musste das so passieren? Ich meine, wurde da irgendwo bestimmt, dass einer aus unserer Familie sterben muss? Und weil das bei mir nicht geklappt hat, wurde sich meine Oma als Ersatz geholt? Hat sie sich freiwillig für mich „geopfert“? Warum genau diese enge Zeitspanne?

Das lässt mich schon so manchmal zweifeln. Gibt es doch irgendeine Macht, die Dinge vorherbestimmt, die sich dann nicht wirklich bzw. nur bedingt ändern lassen?

Bin ich verrückt, was das angeht?

Ich hoffe, es fühlt sich durch meine Meinung am Anfang niemand angegriffen. Ich möchte hier keine Grundsatzdiskussion über Glauben oder „Nichtglauben“ auslösen. Jeder soll das so handhaben, wie es für ihn am besten ist.

P.S. Die Fortsetzung der Fahrradgeschichte kommt demnächst auch noch. Ich kam nur noch nicht dazu.

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